Bericht über die Arbeit der Frauenwürde-Beratungsstellen 2018
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Eine unerwartete Meldung ging im Frühjahr d.J. durch die Presse: Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass die Zahl der Neugeborenen mit 65.903 im März 2021 so hoch war, wie seit Jahren nicht mehr. Man sah einen klaren Zusammenhang mit den Lockerungen nach der ersten Corona-Welle im Sommer 2020.
In unseren Beratungsstellen sind die Auswirkungen von Lockdowns und Lockerungen nicht eindeutig. Generell ist aber zu sagen, dass die Anzahl der Beratungen in 2020 niedriger war als in den Vorjahren. Das betraf in der Regel die Sozialberatungen mehr als die Konfliktberatungen. Schwangere scheuen den persönlichen Kontakt aus Angst vor Ansteckung. Und Online- oder Video-Beratung werden als unpersönlich angesehen.
So lagen die Zahl der Beratenen des letzten Jahres zusammen nur noch bei 1.774, Konfliktberatungen davon 710, allgemeine Beratungen 1.064, geführte Gespräche insgesamt 2.210. Das ist bei den beratenen Personen ein Rückgang um mehr als 10% im Vergleich zu den Vorjahren, bei den geführten Gesprächen gar um mehr als ein Drittel.
Diese Situation ist nicht befriedigend, weil die Probleme der Schwangeren sicherlich nicht kleiner waren und sind als in den Jahren zuvor und unsere Statistiken zeigen, dass die Nöte die selben sind wie in coronafreien Jahren. Berater*innen erfuhren, dass viele Frauen sich über Apps informierten, die eher allgemein gehalten sind und nicht auf die individuelle Situation eingehen.
Sexualpädagogische Projekte und Unterrichte an den Schulen fielen mehrheitlich aus. Die Kinder und Jugendlichen waren im Homeschooling und da für uns nicht erreichbar. Nur in den wenigen Zeiten der Lockerungen konnten wenigstens einige Schultermine stattfinden.
Nicht dringend notwendige Treffen z.B. in Arbeitskreisen gab es gar nicht oder nur in Zoom-Konferenzen, geplante Veranstaltungen wurden abgesagt. Fortbildungen, die doch auch dem Austausch der Teilnehmer*innen unter einander dienen, gab es nur Online.
Und dass in den Beratungsstellen in den Monaten seit dem letzten Sommerbrief auch Kolleginnen ausgeschieden sind und neue Kolleginnen ihre Arbeit aufgenommen und sich gut eingewöhnt haben, konnte gar nicht richtig gewürdigt werden. Alles musste coronamäßig ohne großen Aufwand über die Bühne gehen.
Alle Jahresberichte aus den Beratungsstellen beschreiben, wie sich die Mitarbeiter*innen auf die Coronasituation einstellen mussten. Je nach den Gegebenheiten waren die Schwerpunkte anders, aber nirgends gab es ein Weiterso. Überall mussten Maßnahmen ergriffen werden (siehe auch unser Bericht im letzten Sommerbrief). Flexibilität, Handlungs- und Veränderungsbereitschaft waren und sind leider immer noch notwendig, um dem kleine Virus zu trotzen. Unsere Mitarbeiter*innen sind geimpft. Es hat bisher keinen Erkrankungsfall gegeben. Keine Beratungsstelle musste bisher geschlossen werden. Aber alle warten sehnsüchtig auf ein Ende der Beschränkungen.
Aus den Berichten der Beratungsstellen des Jahres 2020 spricht vielfach der Stolz darüber, die Anforderungen gut zu meistern. Darum gehen Sie bitte auf unsere Internetseite https://frauenwuerde.de und lesen die Berichte der Beratungsstellen. Dort wurde Großes geleistet!
Wir möchten Ihnen, unseren Unterstützerinnen und Unterstützern, ein ganz großes Danke sagen für Ihre vielfältige Begleitung, die unsere Arbeit möglich macht. Bitte bleiben Sie uns weiter treu.
Wir brauchen Sie!